Meine Gastgeberin: Anna Amalia. ,Mein‘ Schreibtisch steht in der Bibliothek. Um mich Klassik, stilvolle Ruhe und viel Geist. Internet inklusive. Über Weimar könnte ich ganze Romane schreiben - viel Geschichte. Aber das ist nicht mein Thema. Es geht um CHANGE. Seit Beginn des Jahres bin ich selbst in einem starken Wandlungsprozeß. (siehe Change Inside Beitrag) Es geht so richtig ans Eingemachte mit extremen Höhen aber auch extremen Tiefen.
Weimar gehört dazu, denn in dieser Stadt habe ich über zehn Jahre gelebt. Da gab es noch die DDR. Sozialismus. Schlange stehen. Nicht aus der Reihe tanzen. Was diese indoktrinäre Sozialisation an Langzeitwirkung entfaltet - damit setze ich mich jetzt auseinander. Es geht um die Unterdrückung des Ausdrucks innerer Wahrheit. Die Unterbindung kreativer Impulse. Das Ignorieren der eigenen tief empfundenen Bedürfnisse. Und das in vorauseilendem Gehorsam, weil jedes empfindsame Kind die Bedrohung spürt und die Repressalien vermeidet. Ich bin also in Weimar, um mich frei zu machen von diesem Wegducken, was einfach unbemerkt in mir weiter gelebt hat. Es geht darum mich aufzurichten und meinen Körper mit jeder einzelnen Zelle mit meiner ursprünglichen Identität zu vereinen. Im Bewußtsein dieses inneren Wandels gehe ich durch die Stadt und nehme ihre Veränderungen wahr - es ist ein interessanter Spiegel.
Manchmal spüre ich drei verschieden Wesensteile in mir gleichzeitig die Stadt betrachten: das innere Kind, der rebellische Teenager und die weise Alte in mir. Die drei schauen zusammen und so ergibt sich ein neuer transintegrativer Blick.
Parallel dazu perlen neue Ideen aus meinem sich wiederbelebenden Kreativzentrum. Ich sammle sie. Es entsteht ein Gefühl von Reichtum. Den widerum will ich gern teilen, damit er sich vermehrt. - Mit der Erlösung dieser unbewußt getragenen Kindheits- und Jugenderfahrung, entsteht auch eine neue Offenheit und ein neues Vertrauen in die Menschen hier. An diesem Ort. Weimar. Viel Geschichte - deutsche und meine eigene. Verknüpft.